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Kom Ombo

Entdecke den Tempel von Kom Ombo

Blick auf den Tempel chnum in Esna am Nil

Der Tempel von Kom Ombo stammt aus der griechisch-römischen Zeit (2. Jahrhundert v. Chr. bis 3. Jahrhundert n. Chr.). Es ist ein Doppeltempel, der zwei Göttern gleichermaßen gewidmet ist: Sobek in Gestalt eines Krokodils (griechisch „Suchos“) und Haro?ris in Gestalt eines Falken (lokale Manifestation von Horus; ägyptisch: „Hr wr“ – ausgesprochen: „ Hor who“ – der Name bedeutet „Großer Horus“ oder „Großer Horus“; „Haro? Ris“ ist die griechische Version dieses Namens).

Kom Ombo liegt auf halbem Weg zwischen Edfu und Assuan. Mit dem Auto: Von Assuan sind es etwa 50 Kilometer und weniger als eine Autostunde, von Edfu etwa 70 Kilometer und über eine Stunde und von Luxor etwa 170 Kilometer und fast zweieinhalb Stunden. Die etwa drei Kilometer vom Tempel entfernte Stadt hat etwa 70.000 Einwohner, viele davon vertriebene Nubier. Die antike Stadt hieß Ombos. Der arabische Name „Kom Ombo“ bedeutet „Hügel von Ombos“.

Zwei Götter – Ein faszinierendes Bauwerk

Am östlichen Nil-Ufer in Ober-Ägypten befindet sich der Doppeltempel von Kom Ombo. Diese altägyptische Tempelanlage befindet sich in etwa 3,5 km südwestlich vom Zentrum des Ortes Kom Ombo entfernt.

Aus der Ptolemäer- sowie der römischen Zeit stammen die heute noch sichtbaren Teile dieses imposanten Bauwerkes, von dem du direkt über den Nil blicken kannst! Durch Naturgewalten wie Hochwasser und Erosion des Mauerwerkes wurde der Tempel schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Als Doppeltempel wird dieses religiöse Gebäude deshalb bezeichnet, da dort die beiden Götter Sobek und Haroeris verehrt wurden.

Sobek, auch Sbjk oder Sebak genannt, war im alten Ägypten der Krokodilgott der ägyptischen Mythologie. Er war der Herrscher über das Wasser, war aber auch gleichzeitig ein Fruchtbarkeitsgott. Sein Beiname lautete Djedi, der Dauernde. Haroeris wurde auch Haroëris, Haruaris, Hor-wer, Herwer, oder Harwer genannt. Seit dem Mittleren Reich Haroeris die Bezeichnung für eine Erscheinungsform des Gottes Horus, der ein Hauptgott der Mythologie des alten Ägypten war. Als Lokalgottheit in Kom Ombo bildete Haroeris mit den Göttern Ta-sene-nofret und Pa-neb-taui eine Götter-Triade. Aber der 18. Dynastie erlangte er eine besondere Bedeutung als „Vater der Götter“.

Die Geschichte von Kom Ombo

Der Doppeltempel entstand zu jener Zeit als Omboi (auch Ombos genannt) neben Elephantine ein dasVerwaltungszentrum von Ta-seti, einem Gau in Ober-Ägypten war. Genauer gesagt entstand er in der ptolemäischen Epoche, die von 304 bis 31 v. Chr. dauerte. In diesem Tempel wurden der Krokodilgott Sobek und der falkenköpfige Gott Haroeris verehrt.

Wie viele andere monumentale Bauwerke in Ägypten waren auch große Teile des Doppeltempels von Kom Ombo lange Zeit vom Sand verschüttet. Jacques de Morgan legte sie schließlich im Jahr 1893 frei und restaurierte alles. Bis ins 19. Jhdt. befand sich direkt vor dem Tempel das große Geburtshaus, auch Mammisi genannt, des Ptolemaios VIII. Euergetes II. Es wurde jedoch bei einem Nil-Hochwasser niedergerissen, wobei sich auch die westlichen Teile der Umfassungsmauer lösten. Angesichts dessen, dass sich der Tempel jedoch 20 Meter über dem Niveau des Nils befindet, lässt sich das Ausmaß dieser Katastrophe wohl kaum erahnen.

Besonders in der jüngeren Geschichte Ägyptens wurde Kom Ombo immer mehr zum Touristenmagneten, da die Besichtigung des Doppeltempels bei vielen Nilkreuzfahrten zum Fixprogramm dazugehört. Zwischen dem nördlich gelegenen Luxor und Kom Ombo liegen 150 km und nach Assuan sind es 40 km in südlich Richtung. Besonders praktisch in Bezug auf Nilkreuzfahrten ist die Tatsache, dass sich die Schiffanlegestelle nur 70 Meter vom Tempel entfernt befindet. Kom Ombo gehört zum Gouvernement Assuan. Mit Assuan und Luxor ist Kom Ombo auch durch eine Bahnlinie verbunden, die entlang des Nils führt. In Assuan befindet sich der nächstgelegene internationale Flughafen Assuan International, wobei jedoch die wichtigste Verkehrsader der Nil ist.

Der Aufbau der Tempelanlage in Kom Ombo

Im Gegensatz zu vielen anderen Tempeln in Ägypten, ist der Tempel von Kom Ombo zwei Gottheiten geweiht und stellt somit eine Besonderheit dar. Die Gottheiten werden getrennt voneinander verehrt, was bedeutet, dass die rechte, südöstliche, dem Nil abgewandte Seite dem krokodilköpfigen Gott Sobek, dem Gott für Wasser und Fruchtbarkeit, später dem Schöpfergott geweiht war. In der linken, nordwestlichen Tempelseite wurde dem falkenköpfigen Gott Haroeris, dem Licht-, Himmels-, aber auch Kriegsgott gehuldigt. Somit wurde der Tempel „Haus des Krokodils“, aber auch „Falkenschloss“ genannt.

Haroeris, der eine Erscheindungsform des Gottes Horus, entsprechend „Horus der Große“ ist, bildete in Kom Ombo eine Göttertriade mit Ta-senet-nofret und Pa-neb-taui. Aber auch Sobek bildete eine Triade und zwar mit Hathor und Chons.

Die Archäologen und Ägyptologen glauben, dass der heute noch sichtbare Teil des Tempels auf Vorgängerbauten aus dem Mittleren Reich und Neuen Reich errichtet wurde. Der Tempel war 51 m breit und 96 m lang und von einer Umfassungsmauer umgeben. An der Dekoration des Tempels wurde bis ins 3. Jhdt. nach Chr. gearbeitet, sie wurde jedoch nie fertiggestellt. Somit sind im hinteren Abschnitt des Tempels, wo sich die Kapelle befindet, nur vorgearbeitet Reliefs zu erkennen. Weitere Teile des Tempels, wie der westliche Abschnitt des Zugangs-Pylons mit der angrenzenden Mauer sowie dem an das angeschlossene Mammisi wurden Opfer des Nil-Hochwassers.

Pylons, Säulen und mehr in Kom Ombo

Der südöstliche Abschnitt des Tempels, wo sich der Turm des großen Pylons befindet, der den römischen Kaiser Domitian darstellt, ist eine 52-zeilige Hieroglyphenschrift zu sehen, die Sobek, Hathor und Chonshuldigt. Hinter den zwei zentralen Eingängen in der Umfassungsmauer des Tempels, befand sich einst ein Hof mit 16 Säulen zu beiden Seiten. Heute sind nur noch die unteren Säulen-Abschnitte zu sehen, auch Basis genannt. Auch sie sind reich mit Hieroglyphen und Reliefs verziert. Auf den Säulen kann man Darstellungen von Tiberius erkennen, wie er den Göttern Gaben darbringt. In der Mitte des Hofes findet man die Überreste eines Altars. Hier wurde während den Prozessionen die heilige Barke abgestellt.

Im Inneren der zweiten Säulenhalle befindet sich der „Saal der Opfergaben“. Hier kann man die Darstellungen von Pharao Ptolemaios VIII. Euergetes II. und seiner Frau Kleopatra III. sowie Pharao Ptolemaios XI. Neos Dionysos sehen. Auf diesen Raum folgen 3 quer angelegte Vor-Säle, die von Pharao Ptolemaios VI. Philomentor erbaut wurden und welchem man auch in den Reliefs erkennen kann. Dahinter befinden sich 2 Sanktuarien, die den beiden Göttern geweiht waren. Von den Heiligtümern sind jedoch nur mehr ein Dekorationsfragment sowie eine Widmungsinschrift übrig geblieben.

Das Innere des Tempels war von 2 Korridoren umgeben, von denen einer in den Hof mit den 16 Säulenführte. Der zweite führte direkt ins Zentrum des Tempels. Die Räume im Zentrum zeigen Darstellungen von Göttern und Pharaonen, welche jedoch zum Teil unvollendet blieben. Im inneren Korridor kann man ein Relief sehen, das chirurgische Instrumente zeigt und als Besonderheit bezeichnet wird. Die Reliefs im Kom Ombo zählen zu den bedeutendsten der ptolemäischen Baukunst.

Krokodilgott Sobek auf der AUssenwand der Kom Ombo Tempelanlage in Ägypten

Nebengebäude und Nebenanlage

Wie die Tempelanlagen von Luxor oder Karnak gibt es ebenso in Kom Ombo einige Nebengebäude.

Das Mammisi – Ein Geburtshaus

Westlich des Vorhofes befand sich bis ins 19. Jhdt. das Mammisi, ein Geburtshaus, das die Form eines kleinen Tempels hat und immer im rechten Winkel zum Haupttempel steht. Das Mammisi ist in vielen Tempel, wie z.B. in dem von Luxor zu finden. In Kom Ombo wurde das Mammisi von einen Nilhochwasser zerstört. Heute sind nur noch wenige Überreste zu sehen. Errichtet wurde es einst von Pharao Ptolemäus VIII. Euergetes II. In Kom Ombo ist noch ein Relief des Pharaos gemeinsam mit zwei Göttern erhalten geblieben.

Die Hathor-Kapelle

Eine kleine Kapelle befindet sich rechterhand in der südlichen Ecke des Hofes. Die Kapelle wurde einst von Kaiser Domitian zu Ehren von Göttin Hathor errichtet, blieb aber leider unvollendet. In der griechischen Mythologie des östlichen Mittelmeerraumes war Hathor der Göttin Aphrodite gleichgesetzt, die auch die Göttin der Fruchtbarkeit war. In dieser kleinen Kapelle wurden die Krokodilmumien und -sarkophage aufbewahrt, die man heute in einem kleinen Museum, welches in dieser Kapelle eingerichtet wurde, bewundern kann. Die Mumien sind die Zeugnisse des einstigen Kultes um den krokodilköpfigen Gott Sobek.

Das Nilometer

Das Nilometer ist ein Wasserstandsmesser, der sich im nordwestlichen Teil des Tempelkomplexes befindet. Weitere Nilometer befanden sich in Elephantine, Memphis oder auch Edfu. Das Nilometer in Kom Ombo ist in Form eines runden Brunnenschachtes errichtet worden, den man begehen kann. In ihm konnte man anhand der Markierungen den Pegelstand des Nils ablesen. Diese Ergebnisse waren für das alte Ägypten von hoher Wichtigkeit, da dadurch die Höhe der Steuern für die Bürger festgesetzt wurde. Es ging in erster Linie um den Wasserbedarf der Landwirtschaft, um die Böden zu bewässern. Je mehr Wasser zur Verfügung stand, umso besser waren die Ernteerträge und umso höher waren die Abgaben, die die Bürger in Kom Ombo, Edfu usw. entrichten konnten.

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Fazit zum Kom Ombo

Auf einem Hügel oberhalb des Nils liegt der griechisch anmutende Doppeltempel, der den Göttern Sobek und Haroeris (Horus der Alte) gewidmet ist. Er besteht aus zwei miteinander verbundenen Anlagenteilen, die sich den ersten Pylon, den Hof und die Säulenhalle teilen. Erst ab dem Säulensaal beginnt die Ausprägung zweier symmetrischer Hälften bis zum Allerheiligsten. Die Anlage entstand unter der Herrschaft der Ptolemäer im 2. Jahrhundert v. Chr.

Besonders sehenswert: In der Hathor Kapelle sind einbalsamierte 2.000 Jahre alte, heilige Krokodile ausgestellt. Wenn du also in deinem Ägypten-Urlaub einmal Lust und Laune auf Abwechslung bekommst, dann weißt du ja, wo du sie findest!

Bei Nilkreuzfahrten hast du die Möglichkeit, in Edfu an Land zu gehen und Kom Ombo zu besichtigen. Da die Anlegestelle in Edfu nur 70 m vom Tempel entfernt ist, bietet sich diese faszinierende Reise in die Vergangenheit Ägyptens richtiggehende an! Kom Ombo ist ein wirklich geschichtsträchtiger und spannender Ort.

Weiterführende Links

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